Pét-Nat: Perlwein
Die Herstellung des ersten Perlweins aus dem Keller der VOLG Weinkellereien ist ein Abschlussprojekt unseres ehemaligen Winzer/Weintechnologie-Lehrlings Stefan Roth. Herzlichen Dank, was für ein schöner Abschluss.
3 Fragen an Stefan Roth: Winzer & Weintechnologe
Ausbildung bei DiVino SA von: August 2016 bis August 2019
- Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Pét-Nat herzustellen?
Alle Weintechnologen in Winterthur bekamen im Herbst 2019 die Möglichkeit, ein Versuchsprojekt durchzuführen. Da ich noch keine Erfahrung mit der Herstellung von schäumenden Weinen hatte, wollte ich solch einen produzieren. Im Keller sind wir nicht für die Schaumweinproduktion ausgerüstet, deshalb musste ich erst mal abklären, welche Möglichkeiten ich habe. Weil für die Herstellung eines Pét-Nats keine besonderen Gerätschaften erforderlich sind, hatte ich mich dafür entschieden. - Was ist der Unterschied zu einem klassischen Schaumwein?
Ein Schaumwein muss in der Flasche einen Überdruck durch gelöstes CO2 von mindestens 3 bar vorweisen. Ein Perlwein zwischen 1,5 und 2,5 bar. Ein Pét-Nat kann sowohl Schaumwein als auch Perlwein sein. Ich hatte meinen Pét-Nat mit 9 g/l Restzucker abgefüllt und noch degorgiert – dabei entweicht CO2. Somit verbleibt ein Überdruck von 2,5 bar, was unter die Kategorie Perlwein fällt. Der wesentliche Unterschied zur klassischen Champagnermethode ist, dass beim Pét-Nat nicht fertig vergorener Wein in die Flasche gefüllt wird und dort weiter gärt. Bei der klassischen Champagnermethode wird zuerst ein durchgegorener Grundwein hergestellt. Dem Grundwein wird vor der Flaschenfüllung eine Fülldosage (Aufzuckerung) und Hefe zugegeben, damit die zweite Gärung in der Flasche stattfinden kann. - Zu welchem Grill-Menü geniesst du «deinen» Wein?
Ich persönlich mag den Pét-Nat am liebsten als Apérogetränk vor dem Grillen. Er passt aber auch hervorragend zu grilliertem Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse und Käse.